Zielfahndung

Zielfahndung ist die planmäßige, aktive Suche der Strafverfolgungs-behörden nach ausgewählten Straftätern, die besonders gefährlich sind oder wegen besonders schwerer Gewalt- oder Wirtschaftsdelikte ausgeschrieben sind.

Freitag, 3. April 2009

Jubiläum bei den Thüringer Zielfahnder

Erfurt (ddp-lth). Wer einmal ins Visier der Thüringer Zielfahnder gelangt sei, solle sich lieber freiwillig stellen. Diesen Rat gibt der Leiter der Spezialkommandos im Landeskriminalamt (LKA), Karl-Peter Schneider, all denen, die sich ihrer gerechten Strafe in Thüringen entziehen wollen. Für 381 Täter kommt dieser Rat zu spät, sie wurden von der vierköpfigen LKA-Einheit, die in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen feiert, bereits aufgespürt und festgenommen. Die Zielfahnder werden auf Antrag der Staatsanwaltschaft tätig, um flüchtende Täter oder identifizierte Tatverdächtige ausfindig zu machen, die zumeist wegen Betrug, Erpressung, Raub oder Drogendelikten gesucht werden. Diesen Artikel weiter lesen
Ähnliche Fotos/Videos Bild vergrößern «Früher oder später werden wir sie alle fangen», sagt Schneider. Es sei unmöglich, seine Wurzeln für immer zu kappen, ist sich der LKA-Beamte sicher. Aber nicht nur Heimweh nach jahrelanger Flucht, auch alte Gewohnheiten würden manchen Tätern zum Verhängnis, wie im Fall eines Betrügers, von dem die Fahnder wussten, dass er gerne am Main spazieren geht. Dort nahmen ihn die Beamten dann auch fest.

Für Innenminister Manfred Scherer (CDU) sind die 15 Jahre Thüringer Zielfahndung eine Erfolgsgeschichte. Das Sonderkommando des Landeskriminalamts sei aufgrund seiner Erfolge «bundesweit besonders anerkannt», sagt Scherer. Die Arbeit der vierköpfigen Einheit, der auch eine Beamtin angehört, bezeichnet der Minister als «sehr wichtig», da diese immer dann eingesetzt werde, wenn schwerwiegende Straftaten vorlägen oder von den Tätern eine besondere Gefahr ausgehe.

Zwischen einer Woche und einem Monat dauern die meisten Fahndungsmaßnahmen, in Einzelfällen können aber auch Jahre vergehen, bis ein flüchtiger Täter gefasst werden kann. Auch diese sogenannten «Altfälle» betreue man gewissenhaft, versichert Schneider. Die Spur «darf nicht kalt werden». Oft wisse man zwar, wo sich der Gesuchte befinde, ein Zugriff scheitere in manchen Ländern aber an bürokratischen oder rechtlichen Hürden.

Denn bei ihren Auslandseinsätzen müsse sich seine Truppe streng an das internationale Recht halten und dürfe nur dann tätig werden, «wenn das Zielland zuvor dem Rechtshilfegesuch zugestimmt hat«, betont Schneider. Zudem könnten die Zielfahnder nur ermitteln, «wenn ihre ausländischen Kollegen dabei sind». In Europa funktioniert die Kooperation mit den Behörden der jeweiligen Länder gut. In Spanien etwa, dem beliebtesten Zufluchtsort der Verbrecher, haben die Zielfahnder bisher insgesamt 24 Mal zugegriffen. Außerhalb Europas könne es aber schon mal komplizierter werden, fügt Schneider hinzu.

Spektakuläre Erfolge hat seine Einheit aber auch dort schon verbucht. Die Festnahme eines Mörders in den USA etwa, von Mitgliedern einer Betrügerbande, die über Nigeria nach Paraguay geflüchtet waren oder den Fall eines Bankräubers, den die Fahnder über Dubai bis nach Thailand verfolgt und schließlich festgenommen hatten.

Nachwuchssorgen für sein Einsatzkommando hat Schneider nicht. Trotz ständiger Bereitschaft ohne Rücksicht aufs Privatleben und einer hohen Belastung habe er «bei den Zielfahndern eine Warteschlange». Die meisten Fahnder waren vorher im Personenschutz oder in Sondereinsatzkommandos tätig. Eine wichtige Voraussetzung für den Job sei neben kriminalistischem Gespür und der Fähigkeit, sich in die Täter zu versetzen, auch eine gewisse Überlegtheit, betont Schneider. So könne es manchmal durchaus angebracht sein, die Zielperson nicht sofort festzunehmen, falls die Gefahr zu groß erscheint. Als Beispiel nennt Schneider einen Fall, in dem ein Zielfahnder den gesuchten Verbrecher in einer Kneipe aufgespürt, bis zum Eintreffen des Sondereinsatzkommandos und der sicheren Festnahme aber mit Bier und Anekdoten beschäftigt habe.

In diesem Jahr konnten die Fahnder bereits 27 Erfolgsfälle vermelden. Derzeit sind die vier LKA-Spezialisten fünf Tätern auf der Spur. «Bisher ist uns noch keiner entwischt», gibt sich Schneider auch für diese Fälle zuversichtlich.
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